Sie sind hier:

Die Katlenburg

Die Geschichte

Die Bauten

Der Kanzelaltar

Der Taufstein

Das Schlößchen und die anderen Gebäude

Anreise / Lageplan

Ortsinformationen

Suchen nach:

Allgemein:

Startseite

Kontakt

Impressum

Haftungsausschluss

Privatsphäre


Die auf dem Burgberg noch heute vorhandenen Gebäude, die sich dem Betrachter in einem malerischen Aufbau darbieten, bilden keine einheitlich geschlossene, aus einer Stilperiode stammende Gruppe.
Die einzelnen Gebäude sind vielmehr locker über das Plateau des Berges aufgegliedert, in ihrer Mitte beherrschend die dem Evangelisten Johannes geweihte Kirche.


Die Kirche stammt in ihrer jetzigen Form aus drei Perioden:
Die Krypta unter dem Chor als ältester Teil gehört in das 12. Jahrhundert; der über ihr stehende Chor wurde wahrscheinlich nach dem Brand von 1346 errichtet, das Langhaus verdankt seine Entstehung dem Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges.
In direkter Verlängerung der Südseite des gotischen Chores liegt ein Gebäude, mit einer von zwei Türmchen flankierten Schmalseite direkt an den östlichen Bergabhang grenzend, das sicherlich das kleine Schlößchen ist, das sich seit 1558 der spätere Herzog Philipp II. von Grubenhagen erbauen ließ; sein in Fachwerk ausgeführtes Obergeschoß dürfte erst nach dem großen Burgbrand von 1626 entstanden sein.
Das nördlich von der Kirche und Schlößchen ebenfalls unmittelbar am östlichen Bergabhang liegende sogenannte Magazingebäude, das ursprünglich wohl kaum als Speichergebäude gedient hat (vielleicht Räume des Klosters beherbergte - Schlußstein im heutigen Museum), ist wohl neben der Kirche eines der ältesten Gebäude der Anlage überhaupt; gesicherte Daten für seine Errichtung liegen nicht vor. Es wurde, wie die unregelmäßig angebrachten Fenster und Türen wegen ihrer verschiedenartigen Formen zeigen, zu unterschiedlichen Zeiten ausgeführt, überwiegend im 13./14. Jahrhundert. Die am nördlichen Ende des Bergplateaus stehenden Wohnhäuser - unter ihnen das ehemalige Brauhaus - entstammen späterer Zeit; einige mögen in ihrer Grundsubstanz noch mittelalterliches Restmauerwerk enthalten. In ihnen fanden Anfang des 20. Jahrhunderts die Saisonarbeiter/innen für die Zeit der Zuckerrübenernte Herberge.
Südlich von Kirche und Schlößchen folgt im direkten Anschluß an das kleine Schloß das stellenweise über alten Kellergewölben aufgeführte sogenannte Verwalter-Haus, das wohl der Zeit um 1830 zuzuschreiben ist. Die beiden mächtigen Scheunen bzw. Ställe, die gegenüber dem Wohnhaus in Nord-Süd-Richtung am westlichen Bergabhang errichtet sind, gehören dem 18. Jahrhundert an. Weiter nach Süden, von dem eigentlichen Burggelände schon weiter isoliert, befinden sich einige Stall- und Wohngebäude, die aus den beiden letzten Jahrhunderten stammen. In dieser Form der Bebauung bietet sich dem heutigen Besucher eine Burganlage dar, wie sie ähnlich schon der Zeichner des Merian-Stiches von 1654 vor Augen gehabt hat; die Verteilung der Bauten auf dem Burgberg ist fast die gleiche geblieben.


Das Langhaus der Kirche verwendet bei seinem Außenbau zwei verschiedene Arten der Wandkonstruktion: Bis oberhalb der Mitte der Chorfenster reicht eine massive Steinmauer, auf die ein Fachwerkgeschoß gesetzt ist. Den steinernen Unterbau, der stellenweise von Strebepfeilern abgestützt wird, durchbrechen die in zwei Zonen übereinander angeordneten Fenster; über kleinen, mit einem Segmentbogen schließenden Öffnungen befinden sich große Spitzbogenfenster. Das Fachwerkobergeschoß des Langhauses mit seinen schmalen Gefachen, die durch einen waagerechten Riegel in ein unteres, quadratisches und in ein oberes, hochrechteckiges Feld eingeteilt sind, tritt vor allem durch die Andreaskreuze im unteren Feld und durch die diagonalen, sich verkreuzenden Streben optisch hervor.
Das hohe, steile Satteldach des Langhauses - es ist höher als das des Chores - verrät in der Fernsicht den Standort der Kirche auf der Burg. Einen besonderen Blickpunkt erhält das Dach durch den auf dem First nahe am Chor angebrachten Dachreiter, der eine vergoldete Wetterfahne mit den Initialen der Erbauer und mit der Jahreszahl der Erbauung trägt: F-CL / HZBVL 1649 (=Friedrich-Christian Ludwig, Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg). Der in seinem oberen Bereich mit Kupferblech anstelle des ursprünglich ein wesentlich charakteristisches Aussehen verleihendem Walmdach verkleidete Turm auf der Westseite ist der jüngste Teil des Kirchengebäudes. Sein Erdgeschoßmauerwerk dürfte noch aus dem 17. Jahrhundert stammen, während der eigentliche Turmkörper, der in seiner unteren Hälfte durch Anbauten aus teilweise jüngster Zeit auf die Breite des Langhauses gebracht ist, in das 19. Jahrhundert gehört und wohl zusammen mit dem Verwalter-Haus entstand.
Der Innenraum der Johanneskirche, der durch seine außerordentliche Steilheit überrascht, besitzt im Langchor noch ausgeprägt gotische Akzente, obwohl beim Brand von 1626 die Gewölbe der beiden Chorjoche eingestürzt sind und die hölzerne Tonne, die sich durch das gesamte Langhausmittelschiff zieht, ersetzt wurde. Das Rippengewölbe der Apsis, das allein den Brand überdauerte, beginnt ohne Kapitelle über einfachen Gewölbebediensten in Form eines Rundstabes, der auf dem Fußboden ansetzt. In den Langchorjochen steigen diese Dienste über einer gestuften Konsole auf, und zwar genau in Höhe der Bänke der Spitzbogenfenster; oberhalb ihres Kämpferpunktes brechen die Dienstvorlagen, die sich hier schon zu den einzelnen Gewölberippenansätzen entfaltet haben, unvermittelt ab. Ebenso wie diese Gewölbevorlagen zeichnet sich der alte gotische Triumphbogen auf der Grenze zwischen Chor und Langhaus nur noch in seinen Ansätzen in Höhe der Kämpferpunkte der Gewölbedienste ab. Im Langhaus fehlen solche gotischen Bauelemente völlig. Die hölzerne Mittelschiffstonne besitzt entlang ihres Fußpunktes ein mehrteiliges Gesims, das den Bereich des Gewölbes von der ungegliederten Wand absetzt. Auf der Südseite stehen in der Flucht der Chorsüdwand drei überschlanke hölzerne Säulen; sie fangen vom Mittelschiff her das Tonnengewölbe auf und tragen die Flachdecke des südlichen Seitenschiffes.
Ihnen gegenüber an der südlichen Außenwand bilden je eine ebenfalls aus einem einzigen Baumstamm gebeilte rechteckige Stütze - an den abgefasten Kanten und in der Mittelsenkrechten mit Perlstab- und Punktmustern belebt - ein Gegenstück zu den freistehenden Säulen. Während diese Stützen nur einen unscheinbaren oberen Abschluß haben, sind die Kapitelle der Säulen schmuckreich gearbeitet; sie sind mit dem für die Zeit um 1650 kennzeichnenden sog. Gekrösewerk reich verziert. Sowohl im südlichen Seitenschiff wie auf der Westseite - des Langhauses befinden sich Emporen, die wie das Gestühl ohne großen Aufwand hergestellt sind.

Weiter zu ... Der Kanzelaltar